Deckel

Hier

Behandlung von chronischer Erschöpfung und Schmerzen

Körper und Seele bilden eine Einheit. So haben Patienten mit körperlichen Erkrankungen auch immer seelische Beschwerden und Patienten mit seelischen Erkrankungen auch körperliche Symptome. Leiden Menschen längere Zeit unter Stress und Überforderung oder aber auch unter körperlichen Erkrankungen wie beispielsweise chronischen Infekten oder einer Tumorerkrankung, versucht der Körper mit seinen autonomen Selbstheilungskräften die Körperfunktionen einschließlich des Stoffwechsels sicherzustellen.

Verstärken sich die krankheitsauslösenden Faktoren oder lässt das Immunsystem nach, kann es zu einem Zusammenbruch der selbstregulierenden Körpersysteme mit chronischer Erschöpfung und chronischen Schmerzen kommen. Aufgrund von langjährigen Beobachtungen in unserer Praxis haben wir festgestellt, dass die betroffenen Patienten diesen Zusammenbruch zeitlich auch nach Jahren genau erinnern, wobei oftmals ein traumatisierendes Ereignis oder ein blander Infekt „das Faß zum Überlaufen“ gebracht hat. Im Zusammenhang mit der Entstehung einer chronischen Erschöpfungskrankheit mit chronischen Schmerzen wird dann oft auch eine Dysfunktion anderer bisher gut kompensierter Funktionskreise beobachtet. Es kann so zu einer Multifunktionskrankheit mit Störungen des Immunsystems, des Hormonsystems, der körpereigenen Selbstregulation, verschiedener Organsysteme, des Nervensystems und der Psyche kommen. Zur Diagnosestellung ist eine umfängliche Diagnostik mit intensiver Erhebung der Patientengeschichte, körperlicher Untersuchung, Laboruntersuchungen, technischen Untersuchungen (z.B. EKG, Lungenfunktion), bildgebenden Verfahren, Untersuchung des vegetativen Nervensystems (Messung der Herzraten-Variabilität) und eine Exploration der seelischen Situation notwendig.

weiter lesen
ausblenden

Von dieser multifaktoriellen chronischen Erschöpfungskrankheit mit chronischen Schmerzen lassen sich andere Formen von Krankheiten mit Erschöpfung nicht immer leicht abgrenzen:

Burnout
Hinsichtlich der Burnout-Erkrankung bzw. dem Burnout-Syndrom gibt es keine wissenschaftlich anerkannte Definition. Gemäß der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist Burnout kein eigenständiges Krankheitsbild. Patienten, die unter dieser Erkrankung leiden hätten Schwierigkeiten mit der Lebensführung und den Faktoren, die den Gesundheitszustand beeinflussen. Andere Autoren bezeichnen Burnout als ein Krankheitsbild mit Erschöpfung, Gefühl der Überforderung im Beruf nach lang anhaltenden Stress und beruflicher Überbelastung, sozialem Rückzug, erheblich eingeschränkter Leistungsfähigkeit und verschiedenen seelischen und körperlichen
Symptomen.

Chronisches Fatigue Syndrom (CFS)
Das „Chronische Fatigue Syndrom“ (CFS) wird im deutschsprachigen Raum auch als chronisches Erschöpfungssyndrom beschrieben. Im englischsprachigen Raum weist der Begriff „Myalgische Enzephalomyelitis/Chronic Fatigue Syndrome“ (ME/CFS) auf die erheblichen neurologischen und muskulären Beschwerden hin, welche bei dieser Form der chronischen Erschöpfungskrankheit von großer Bedeutung sind.
CFS-Erkrankte leiden neben einer erheblichen körperlichen Schwäche und Erschöpfung auch unter einer lähmenden geistigen Erschöpfung. Weitere neurologische,  immunologische und autonome Beschwerden wie starkes Krankheitsgefühl, schmerzhafte und geschwollene Lymphknoten, Halsschmerzen, Atemwegsinfekte, erhöhte Infektanfälligkeit, Konzentrations-, Merk- und Wortfindungsstörungen, Kopf- und Gliederschmerzen, Magen-Darm-Probleme Herzrasen, Schwindel, Benommenheit und Blutdruckschwankungen und Schlafstörungen hin. Eine ausgeprägte und anhaltende Verstärkung aller Symptome nach nur geringer körperlicher oder geistiger Anstrengung ist für diese Erkrankung typisch.
Nach umfänglicher Diagnostik mit intensiver Erhebung der Patientengeschichte, körperlicher Untersuchung, Laboruntersuchungen, technischen Untersuchungen (z.B. EKG, Lungenfunktion), bildgebenden Verfahren, Untersuchung des vegetativen Nervensystems (Messung der Herzraten-Variabilität) und eine Exploration der seelischen Situation wird häufig als Auslöser ein EBV-Infekt gefunden. Die Diagnose wird nach Ausschluss anderer Krankheiten und anhand etablierter klinischer Kriterien diagnostiziert.
Der renommierte englische CFS-Forscher und Osteopath Raymud Perrin beschreibt eine stressbedingte Verengung der Lymphgefäße mit Lymphstau als Ursache der ME/CFS. Im Rahmen von wissenschaftlichen Studien konnte er diagnostische Kriterien vor allem des Lymphstaus evaluieren. Die von ihm empfohlenen sogenannte „Perrin-Technik“ wird in unserer Praxis neben weiteren schulmedizinischen und komplementärmedizinischen Verfahren wie z.B. der Osteopathie angewandt.